In einer Pension in Berlin zu schlafen, ist fast schon lange kein Geheimtipp mehr. Sie bieten Berliner Gastlichkeit in ganz besonderer Form. In den meisten Pensionen der Stadt scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Das liegt daran, dass fast jede Pension in Berlin ein älterer Bau ist. Viele sind im Jugendstil oder im Stil der Gründerzeit errichtet. Oft handelt es sich bei den Einrichtungen um nette, kleine Gästehäuser, die an ein Hotel in Berlin erinnern, dabei aber viel mehr Charme mitbringen. Mehr als 100 Häuser dieser Art hat die Metropole an der Spree zu bieten. Die Übernachtung in den meisten der Unterkünften ist preiswerter als ein Hotelzimmer in Berlin.
Charmant und gemütlich
Eine Pension in Berlin ist der Regel kleiner als ein herkömmliches Hotel. Ihren Ursprung haben die Gästehäuser in den zur Gründerzeit üblichen Fremdenzimmern. Damals haben vor allem ältere Witwen ihre großzügigen Altbauwohnungen in der Stadt Zimmerweise an Gäste vermietet. Und damit die Besucher sich wohlfühlten, gab es zum Bett nach Wunsch auch noch ein Frühstück und allerlei Handreichungen. Tägliches Reinigen der Zimmer und Bettenmachen gehörte selbstverständlich dazu. Getränke und Speisen waren in vielen Unterkünften nur besonderen Gästen vorbehalten. Das waren Schlafgäste, die längere Zeit in den Unterkünften blieben. Im Berlin des vergangenen und vorvergangenen Jahrhunderts bewohnten Gäste ihre Fremdenzimmer oft bis zu einem Jahr und länger. Oder sie kehrten regelmäßig in ihr Gästezimmer zurück.
Diesen Charme hat sich jede Herberge in Berlin bis zum heutigen Tag bewahrt. Manche Häuser sind sogar noch immer im Privatbesitz. Auf Service und Qualität müssen die Gäste auch heute nicht verzichten. Zur Übernachtung gehört das Frühstück. Zimmer und Betten werden selbstverständlich sauber gehalten. Das Besondere ist noch heute die viel familiärere Stimmung. In den kleinen Häusern wundert es nicht, wenn sich zwischen Gastgebern und Gästen schnell eine besondere Atmosphäre einstellt. Das gilt vor allem bei Besuchern, die länger in der Stadt bleiben oder öfter wiederkommen. Regelmäßige Übernachtungen in einer Pension buchen in erster Linie Stammgäste, die in der Hauptstadt für längere Zeit arbeiten, sich hier weiterbilden, für ihre Firma Aufträge ausführen studieren oder ein Praktikum machen. Eine Übernachtung in einer Ferienwohnung in Berlin wäre in diesen Fällen eine Alternative. Der Vorteil einer Pension ist jedoch, dass sich der Gast um nichts weiter kümmern muss.
Häuser in der ganzen Stadt
Pensionen sind in Berlin nicht nur im alten Westteil zu finden. Zwar ist die City West mit den Bezirken Wilmersdorf und Charlottenburg bekannt für diese Art der Gastlichkeit. Allein in der Nähe des Kudamms und in seinen Seitenstraßen befinden sich viele kleine gastliche Unterkünfte. Aber auch in den Außenbezirken und im Osten der Stadt können Besucher Berlins preiswert in einer Pension übernachten. Interessant vor allem für junge Gäste, die nicht in einer Jugendherberge oder in einem Hostel absteigen wollen, sind die Ostberliner Szenebezirke. Vor allem in Friedrichshain und im Prenzlauer Berg gibt es schön rekonstruierte alte Häuser. In ihnen hat sich so manche Pension niedergelassen. Von hier aus lohnt sich ein Abstecher zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt, in Museen oder Theatern. Und da die Hotspots in den Szenebezirken oft in unmittelbarer Nähe zu finden sind, lohnt auch ein Abstecher in Kneipen oder Restaurants in der neuen Mitte Berlins.
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