Berliner Grand Hotels

Grand-Hotel in Berlin

Ein Grand Hotel in Berlin bürgt für einen Urlaub der Extraklasse. Eine exponierte Lage, beispielsweise am Brandenburger Tor wie das berühmte Hotel Adlon Kempinski, am Potsdamer Platz wie das Luxushotel The Ritz-Carlton oder am Gendarmenmarkt wie das Sofitel, ein perfekter Service mit Concierge, Pagen und mehrsprachiger Betreuung an der Rezeption machen den Hauptstadt-Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das setzt allerdings ein entsprechendes Reisebudget voraus. Und nicht jedes Grand Hotel (abgeleitet vom französischen „grand“, also „groß“) hat auch fünf Sterne.

Hotelsterne basieren oft auf Selbsteinschätzung

Die offiziellen Sterne werden von der Hotelstars Union vergeben. Gründungsmitglieder sind Deutschland, die Niederlande, Österreich, Schweden, Schweiz, Tschechien und Ungarn. Mittlerweile sind zehn weitere europäische Länder beigetreten, zuletzt Slowenien im Jahr 2017. In Deutschland wacht der DEHOGA, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband e. V., bzw. die DEHOGA Deutsche Hotelklassifizierung GmbH über die korrekte Vergabe der Sterne. Neun Berliner Hotels dürfen sich mit fünf offiziellen DEHOGA-Sternen schmücken. Doppelt so viele Betriebe werben mit fünf selbst vergebenen Sternen. Alles Schummelei, wie die DEHOGA behauptet? Nur etwa 40 % der deutschen Hotels sind von der DEHOGA klassifiziert. Den anderen dürfte die offizielle Überprüfung schlichtweg zu teuer sein. Inwieweit sie sich auch selbst anhand eines Kriterienkatalogs bewerten und Sterne vergeben dürfen, ist derzeit Gegenstand vieler Gerichtsverfahren. Grundsätzlich ist die Klassifizierung freiwillig. Die Prüfung durch eine neutrale Stelle anhand objektiver Kriterien schafft Sicherheit für den Gast. Selbst vergebene Sterne erfordern einen Vertrauensvorschuss, aber im Ergebnis muss das Hotel nicht schlechter sein als ein Betrieb mit gleich vielen offiziellen Sternen.

Grand Hotel auch mit drei Sternen

Speziell hinsichtlich der Grand Hotels kommt hinzu, dass dieser Begriff in keiner Weise verbindlich definiert oder gar geschützt wäre. Weltweit bezeichnen sich Hotels mit vier, teilweise sogar mit nur drei offiziellen oder inoffiziellen Sternen selbst als „grand“, was ja eigentlich nur „groß“ bedeutet, jedoch vielfach mit Luxus gleichgesetzt wird. Vielleicht ist es eine herausgehobene Architektur, vielleicht eine besondere Küche oder auch nur die Internationalität des Hauses, die den Titel rechtfertigen.

Zwei Berliner Grand Hotels

Während eine Studie im Auftrag des Forbes Magazine aus dem Jahr 2008 neben den bereits erwähnten Adlon Kempinski und The Ritz-Carlton auch das Regent als Grand Hotel in Berlin zählt, sind es zwei andere Berliner Häuser, die das Grand Hotel auch im Namen führen. Das Westin Grand Berlin an der Friedrichstraße ist ein ehemaliges Interhotel aus DDR-Zeiten, das aber erst 1987, kurz vor der Wende, fertig gestellt wurde. Fast gleichzeitig, aber auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs, wurde das Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade am Großen Tiergarten errichtet. Es war 1988 das erste Designer-Hotel Deutschlands. Professor Jürgen Schawade zeichnet verantwortlich für die außergewöhnliche Architektur, die Elemente des berühmten Vorgängers aus den Jahren 1907/1908 an der Bellevuestraße aufgreift.

Julia Grunwald

Julia Grunwald war selbst lange Jahre Berlinerin, lebt aber mittlerweile seit einigen Jahren in London. Da sie häufig geschäftlich in ihrer alten Heimat ist, hat die Hobby-Hoteltesterin die Gelegenheit, zahlreiche Unterkünfte in Berlin unter die Lupe zu nehmen. Für berlin-hotelverzeichnis.de bloggt sie über Ihre Erfahrungen.

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