In Ku’damm-Nähe: Das Berliner Designhotel „Bleibtreu“

Bleibtreu Hotel in Berlin

In einer ruhigen Seitenstraße zwischen Kurfürstendamm und Lietzenburger Straße befindet sich das Bleibtreu Hotel Berlin, das zur Golden Tulip Kette gehört und von der Nordic Hotels Berlin GmbH betrieben wird. Der Name leitet sich von der Adresse Bleibtreustraße 31 ab. Diese wiederum ist nach dem Maler und Grafiker Georg Bleibtreu benannt, der von 1858 bis zu seinem Tod 1892 in Berlin lebte und arbeitete. Schon fünf Jahre später erhielt die zuvor nur nach Bebauungsplan nummerierte Straße seinen Namen.

Essen, trinken und lesen am Savignyplatz

Folgt man der Bleibtreustraße über den Kurfürstendamm hinweg nordwärts, gelangt man nach wenigen Minuten zum Savignyplatz. Hier hat man die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Restaurants, Cafés und Bars, aber auch Buchläden. Einige davon liegen in den denkmalgeschützten gemauerten Bögen der Stadtbahn. Dass Kurt Georg Kiesinger, von 1966 bis 1969 Bundeskanzler, während der Nazi-Diktatur zeitweise in der Bleibtreustraße gewohnt hat, ist weniger bekannt als ein Bandenkrieg des Jahres 1970 im Zuhälter-Milieu. Eine Schießerei am 27. Juni brachte der heute völlig harmlosen Straße seinerzeit den Spitznamen „Bleistreu-Straße“ ein.

Modern, aber wohnlich

Wer sich für das Bleibtreu Hotel Berlin entscheidet, wählt ein modernes Design-Hotel, das sich dennoch auf seine historischen Wurzeln besinnt. In einem Patrizierhaus des 19. Jahrhunderts eröffnete das Hotel 1995 und wurde 2005 einer kompletten Renovierung unterzogen. Sechzig Zimmer der Vier-Sterne-Kategorie zeichnen sich aus durch individuelle Naturholzmöbel, helle Farben und ein Lichtkonzept zum Wohlfühlen. Wellness-Behandlungen wie Kräuterdampfbad und Ruheraum gehören zum Angebot. Die kulturellen Attraktionen der City West liegen in Fußweg-Entfernung, so zum Beispiel Theater und Komödie am Kurfürstendamm.

Vom Ku’damm in die historische Mitte

Bummelt man den Ku’damm rund einen Kilometer weiter entlang bis zu seinem östlichen Ende, kommt man zum Breitscheidplatz. Alternativ ist es nur eine S-Bahn-Station vom Savignyplatz bis zum Bahnhof Zoo. Hier, am heimlichen Hauptbahnhof West-Berlins, befand sich während der Teilung Deutschlands das lebendige Zentrum im Westen. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche als Mahnmal für die Kriegszerstörungen, das Europa Center und der Bereich Bikinihaus und Zoopalast stehen heute unter Denkmalschutz. Bleibt man in der S-Bahn sitzen, fährt man über die Stadtbahn in einem Bogen nördliche des Großen Tiergartens entlang und gelangt über Bellevue zum neuen Hauptbahnhof. Von hier verkehrt die nur 1,8 Kilometer lange „Kanzler-U-Bahn“ U 55 zum Reichstag und zum Brandenburger Tor. Die Stadtbahn führt weiter zur Friedrichstraße und überquert die Museumsinsel Richtung Hackescher Markt. Das sind die besten Stationen, um das alte Berlin zu erkunden. Mit dem Bahnhof Alexanderplatz wird schließlich das lebendige Pendant zum Ku’damm im Osten erreicht.

Julia Grunwald

Julia Grunwald war selbst lange Jahre Berlinerin, lebt aber mittlerweile seit einigen Jahren in London. Da sie häufig geschäftlich in ihrer alten Heimat ist, hat die Hobby-Hoteltesterin die Gelegenheit, zahlreiche Unterkünfte in Berlin unter die Lupe zu nehmen. Für berlin-hotelverzeichnis.de bloggt sie über Ihre Erfahrungen.

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