Park-Hotels in Berlin

Parkhotel in Berlin

Am wohl bekanntesten Park-Hotel in Berlin gibt es weit und breit keinen Park. Das ist umso erstaunlicher, als es in der Hauptstadt doch immerhin rund 2.500 öffentliche Grünanlagen und nicht weniger als 38 Naturschutzgebiete gibt. Aber keine Sorge – wer in Berlin ein Park-Hotel buchen möchte, das den Namen verdient, kommt zum Zuge.

Park Inn am Alexanderplatz

Mit dem Park-Hotel ohne Park ist das Park Inn by Radisson Berlin Alexanderplatz gemeint. Der imposante Bau entstand im Rahmen der Umgestaltung des einstigen Verkehrsknotens im Ostteil der Stadt zu einem „sozialistischen Platz, wie sie 1958 auf dem SED-Parteitag beschlossen und ab 1964 in die Tat umgesetzt wurde. Zum 21. Jahrestag der Gründung der DDR 1970 wurde das damalige Interhotel mit fast zweitausend Betten eröffnet. Das Hochhaus mit 39 Stockwerken ist bis heute das zweithöchste Gebäude Berlins. Gleichzeitig hält es den Rekord als höchstes reines Hotelgebäude und zweitgrößtes Hotel in Deutschland nach dem ebenfalls in Berlin gelegenen Estrel. Markant ist die 2005 erneuerte verspiegelte Glasfassade. Schon über zwanzigtausend Menschen sind von der Dachterrasse des Park Inn in die Tiefe gestürzt – aber keine Sorge, allen ging es zumindest direkt nach dem Sprung gut, denn sie waren durch die schnellste Personenseilwinde der Welt gesichert, konnte einige Sekunden lang beinahe freien Fall erleben und wurden vor dem Boden rechtzeitig abgebremst.

Ein wenig Grün am Teltowkanal

Auch das zweite Hotel, das den Park im Namen führt, ist mit nur mäßig viel Grün ausgestattet. Das Centro Park Hotel in Neukölln ist vielen Gästen noch unter dem alten Namen Hotel Blub bekannt. Der große Park am Buschkrug ist nicht weit, interessanter für einen Spaziergang ist aber wohl das Grün am Ufer des Teltowkanals gleich nördlich des Hotels. Die knapp vierzig Kilometer lange Wasserstraße verbindet im Süden Berlins die Dahme, einen Nebenfluss der Spree, mit der Glienicker Lake, einem See an der Potsdamer Havel. Bis zum zweiten Weltkrieg gab es hier einen technisch interessanten Treidelbetrieb mit elektrischen Schlepplokomotiven und sogar einem Versuchsschiff, das mit Elektromotoren angetrieben und von einer Oberleitung mit Strom versorgt wurde. An der Emil-Schulz-Brücke in Lichterfelde gibt es so eine Lokomotive und den Bug eines alten Schleppkahns noch im Original zu bestaunen.

Wohnen am Gartenschau-Gelände

Das Gelände der Internationalen Garten-Ausstellung IGA 2017 in Berlin ist vom Parkhotel Marzahn in wenigen Minuten Fußweg erreichbar. Themengärten und bauliche Höhepunkte bleiben auch nach dem offiziellen Ausstellungsende im Oktober 2017 erhalten. Alt-Marzahn genießt zu Recht einen Ruf als grüne Insel zwischen Hochhäusern. Die ursprünglich landwirtschaftlich genutzten Flächen wurden erst in den 1970er Jahren bebaut. Zwar entstanden hier rund sechzigtausend Wohneinheiten, aber der dörflichen Tradition wurde dennoch Rechnung getragen. Die alte Dorfanlage aus dem 18. Jahrhundert ist heute liebevoll restauriert. Die Mühle ist zwar ein Neubau, repräsentiert aber publikumswirksam das viele Jahre gepflegte Handwerk des Müllers in Alt-Marzahn.

Julia Grunwald

Julia Grunwald war selbst lange Jahre Berlinerin, lebt aber mittlerweile seit einigen Jahren in London. Da sie häufig geschäftlich in ihrer alten Heimat ist, hat die Hobby-Hoteltesterin die Gelegenheit, zahlreiche Unterkünfte in Berlin unter die Lupe zu nehmen. Für berlin-hotelverzeichnis.de bloggt sie über Ihre Erfahrungen.

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