Knapp achthundert Hotels und Übernachtungsbetriebe gibt es bereits, und neue Hotels in Berlin schießen wie Pilze aus dem Boden. Auch wenn die ganz hohen Zuwachsraten nicht mehr erzielt werden, liegt Berlin bei Touristen, Geschäftsreisenden und Kongressgästen voll im Trend. Auslastungen von über 60 % im Jahresdurchschnitt für die mehr als 140.000 Betten sind ein hervorragender Wert. Das zieht auch neue Unternehmer des Gastgewerbes an.
Später Wiederaufbau
Nur dort, wo sich die Zerstörungen des zweiten Weltkriegs in Grenzen gehalten haben, gibt es noch wirklich alte Hotelbauten. Das ist in Berlin nur selten der Fall, denn die Hauptstadt war das Ziel schwerer Luftangriffe. Am ehesten findet man Hotels in ehemaligen vornehmen Wohnbauten in Charlottenburg rund um den Kurfürstendamm. Aber auch hier verbirgt sich hinter denkmalgeschützten Fassaden oft eine sehr moderne Architektur, die die vorhandenen Elemente aufgreift und perfekt integriert. Bedingt durch die deutsche Teilung wurden Kriegsschäden zum Teil sehr spät repariert. Das berühmte Hotel Adlon aus dem Jahr 1907 wurde erst 1997 durch den heutigen Neubau ersetzt. Er lässt den früheren Charakter des Hauses wieder aufleben. Der neue Betreiber Kempinski nutzt die Geschichte als Hotel der Könige und Kaiser geschickt für sein Marketing.
Entlang der Sektorengrenze
Auch dort, wo früher die Mauer stand, sind neue Hotels in Berlin entstanden. Interessante Lagen sind der neue Hauptbahnhof, der Potsdamer Platz und natürlich die historische Stadtmitte im Bereich des früheren Diplomaten-Übergangs Checkpoint Charlie. Am neuen Flughafen Berlin-Brandenburg halten sich die Hoteliers wegen der immer wieder verschobenen Eröffnung dagegen zurück, zumal sich das Gelände mit dem bereits vorhandenen Flughafen Schönefeld überschneidet und es dort bereits Flughafenhotels gibt.
Neue Hotels in den Szenebezirken
Viele neue Betten entstehen derzeit nicht nur in Berlin Mitte, sondern auch in den angesagten Bezirken Kreuzberg und Friedrichshain. Internationale Hotelketten wie die dänische Guldsmeden und die japanische Toyoko Inn kommen erstmals nach Berlin. Hampton by Hilton eröffnet mit dem Berlin City Centre Alexanderplatz sein weltweit größtes Haus. Das neueste Motel One ist das Upper West am Breitscheidplatz, 582 Zimmer in 18 Stockwerken mit einem Frühstücksraum in der zehnten Etage. Nicht zu vergessen auch die Hotels im Bereich des Projekts Mediaspree an der East Side Gallery, allen voran das nhow Berlin nahe der Oberbaumbrücke, Baujahr 2010, mit Fünf-Sterne-Komfort und dank Sound Floor mit Tonstudio das erste Musikhotel Europas. Der vielleicht spektakulärste Neubau ist der Estrel Tower, der das derzeit schon größte Hotel Deutschlands in Neukölln mit 1.125 Zimmern um nochmals 814 Zimmer erweitert. Untergebracht sind sie in den 46 Geschossen des 176 Meter hohen Turms, der nach Fertigstellung ca. 2020 das Park Inn am Alexanderplatz übertrifft und der höchste Hotelturm Deutschlands sein wird.
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