Auf ein oder gleich mehrere Häuser in der Hauptstadt verzichtet keine der nationalen und internationalen Hotelketten. Berlin mit seinen knapp achthundert Übernachtungsbetrieben hat stetig steigende Zahlen von Touristen und Geschäftsgästen. Der Auslastungsgrad im Stadtzentrum liegt bei über 60 %, einem sehr guten Wert im Bundesdurchschnitt. Die Konkurrenz durch private Vermieter hat nachgelassen, seit 2014 ein strenges Zweckentfremdungsverbot in Kraft getreten ist.
Gästebewertungen geben Einblick
Ein Argument für Buchungen bei den Hotels bekannter Ketten ist der exakt definierte Standard, auf den man sich verlassen kann – die Gäste wissen, was sie erwartet. Dennoch können die Häuser derselben Marke sehr unterschiedlich geführt sein. Schauen Sie vor der Buchung nach der Kategorie, in die das Hotel entweder durch die offizielle Klassifizierung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA einzuordnen ist, oder die es nach Selbsteinschätzung oder Beurteilung durch das Buchungsportal erhalten hat. DEHOGA-Sterne werden nach einem fest definierten Kriterienkatalog vergeben, der im Internet öffentlich einsehbar ist. Hier gibt es zum Beispiel Mindestmaße für das Bad, Anforderungen an Ausstattung und Ablageflächen, Besetzungszeiten der Rezeption, Frühstück mit Zimmerservice und dergleichen. Mit selbst vergebenen Sternen darf das Hotel zwar nach Auffassung der DEHOGA nicht werben, eine Qualitätseinschätzung ist aber allemal möglich. Achten Sie auch auf Bewertungen anderer Gäste. Schauen Sie, ob die Kritikpunkte für Sie überhaupt relevant sind. Geschäftsreisende suchen ein ruhiges Hotel, in dem sie arbeiten können, und fühlen sich deshalb von Kinderlärm gestört. Die Familie vermisst dagegen kindgerechte Speisen am Frühstücksbüffet. Seien Sie misstrauisch gegenüber allzu euphorischem Lob und besonders harscher Kritik. Bewertungen können auch gefälscht sein. Nicht einmal Rechtschreibfehler sind ein sicheres Indiz für echte Gästekommentare, denn gewiefte Betrüger bauen die Fehler absichtlich ein.
Alternative Familienbetrieb
Genug von den immer gleichen Hotelketten in Berlin? Wenn Sie stattdessen ein Familienhotel buchen, bedeutet das eine individuelle Note, ohne Abstriche am Komfort machen zu müssen. Familienhotels sind nicht gleichzusetzen mit einfachen Pensionen. Es gibt sie in allen Kategorien von günstig bis Luxus, vom Haus mit zehn Zimmern bis zum Großbetrieb. Zugegeben, in Familienhotels mögen die Farbe der Bettwäsche und das Muster des Teppichbodens nicht standardisiert sein, und auch beim Frühstück findet der Gast nicht die vertraute Marmeladensorte. Das heißt aber nicht, dass das familiengeführte Haus deswegen schlechter sein muss. Treuepunkte und ähnliche Bonusprogramme macht der Familienbetrieb mit einem Plus an Service wett. Vielleicht sind es die Brötchen vom Bäcker statt aus dem Aufback-Automaten, vielleicht die Insider-Tipps vom Chef zu den besten Attraktionen der Stadt, die der Reiseführer verschweigt. Auch hier geben Gästebewertungen und vor allem die Weiterempfehlungsbereitschaft Aufschluss über die zu erwartende Qualität.
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