Nicht nur für Fluggäste interessant: Unterkünfte in Berlin-Tegel

Hotel in Berlin-Tegel

Ein Hotel in Berlin Tegel ist nicht nur für Fluggäste eine interessante Option. Der zum Bezirk Reinickendorf gehörende Ortsteil ist zwar durch den Flughafen besonders bekannt, hat aber weit mehr zu bieten, unter anderem den zweitgrößten See Berlins mit hohem Freizeitwert. Die Wege in die Stadt sind dank guter Anbindung mit S-Bahn und dem Flughafenbus kurz.

Größer als der Wannsee

Auch wenn sich der Wannsee – wohl auch dank des bekannten Ohrwurms von Gerhard Froboess – der größeren Bekanntheit erfreut: Der Tegeler See ist mit 384 Hektar knapp eineinhalb Mal so groß und nach dem Müggelsee der zweitgrößte See Berlins. Rechnet man die sieben Inseln dazu, kommt man sogar auf 450 Hektar. Zwei Inseln sind sogar ganz offiziell bewohnt, auf anderen stehen Lauben und Wochenendhäuser. Ein richtiges Freibad und mehrere Badestellen ohne Eintrittsgeld locken im Sommer die Besucher an. Wassersport ist möglich, obwohl der See auch ganz offiziell eine Wasserstraße ist. Es verkehren Passagierschiffe, unter anderem zur Anlegestelle für die beliebten Flusskreuzfahrten. Unterhalb der Hafenbrücke starten Ausflugsschiffe zu Rundfahrten. Dreieinhalb Stunden dauert die Tour auf dem Wasser bis zum Hauptbahnhof und wieder zurück.

Erinnerung an die Köchin im Schloss

Zum Tegeler See zählt auch die Große Malche, eine nördliche Bucht, an dem die im Titel erwähnte Dicke Marie zu finden ist. Mit einem Umfang von fast sieben Metern ist sie in der Tat ziemlich dick, aber sie hatte auch Zeit zum Wachsen – geschätzt etwa neunhundert Jahre. Die Rede ist von einer Stileiche, unter der schon Goethe Schatten gesucht haben soll und die ihren Namen durch Alexander und Wilhelm von Humboldt erhielt. In ihr lebt die Erinnerung fort an die nicht ganz so umfangreiche, aber doch wohl genährte Köchin des Schlosses Tegel. Wenn das Keimjahr 1107 zutreffend ermittelt ist, wäre die Dicke Marie 130 Jahre älter als Berlin selbst.

Gästehaus des Auswärtigen Amtes

Nicht nur Wasserratten fühlen sich am Tegeler See wohl. Das Ufer und die angrenzenden Waldgebiete laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Auf der Halbinsel Reihenwerder befindet sich die Villa Borsig, das Landhaus der gleichnamigen Unternehmerfamilie. Heute sind dort die Akademie Auswärtiger Dienst und das Gästehaus des Auswärtigen Amtes untergebracht. Auch die Borsigwerke sind teilweise erhalten – das Einkaufszentrum Hallen am Borsigturm nutzt die Gebäude. Eisenbahnfreunde kennen und lieben Dampflokomotiven aus dem Hause Borsig, so unter anderem die Weltrekord-Lokomotive der Baureihe 05, die heute im Verkehrsmuseum Nürnberg steht. Apropos Eisenbahn: Tegel besitzt einen Anschluss an das S-Bahnnetz. Die S 25 führt zunächst zur Ringbahn am nördlichen Kreuzungspunkt Gesundbrunnen und fährt dann direkt weiter in die Stadtmitte zum Brandenburger Tor und zum Potsdamer Platz – die umsteigefreie Fahrt bis ins Zentrum dauert es keine halbe Stunde. Die Strecke nach Alt-Tegel war das erste Neubauprojekt der U-Bahn nach dem zweiten Weltkrieg.

Julia Grunwald

Julia Grunwald war selbst lange Jahre Berlinerin, lebt aber mittlerweile seit einigen Jahren in London. Da sie häufig geschäftlich in ihrer alten Heimat ist, hat die Hobby-Hoteltesterin die Gelegenheit, zahlreiche Unterkünfte in Berlin unter die Lupe zu nehmen. Für berlin-hotelverzeichnis.de bloggt sie über Ihre Erfahrungen.

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