„Jottwede“ – also janz weit draußen – finden die Berliner den Bezirk Spandau. Während sie sich eigentlich nie in die Gebiete westlich der Havel verirren, ist ein Hotel in Berlin Spandau für Touristen wie Geschäftsleute eine interessante Option zu Potsdamer Platz und Gendarmenmarkt. Wer mit dem Flugzeug nach Berlin kommt und in Tegel landet, konnte Spandau oft schon aus der Luft bewundern. Abspringen ist hier nicht angeraten, selbst wenn man von oben bereits romantische Fachwerkhäuser zwischen Wiesen, Wäldern und Wasser entdeckt. Es würde auch nicht lohnen, denn die Wege zwischen Tegel und Spandau sind kurz. Der Bahnreisende kann dagegen viele ICE- und IC-Züge aus Richtung Westen schon in Spandau verlassen und muss nicht erst in die Stadtmitte. Der Fernverkehrshalt in Spandau ist ein Privileg, das dem viel bekannteren Bahnhof Zoo seit der Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs nicht mehr vergönnt ist.
Einmal angekommen in Spandau, wird der Trip Richtung Stadtzentrum plötzlich gar nicht mehr so wichtig. Die Zitadelle ist nicht nur eine der am besten erhaltenen Befestigungsanlagen aus der Renaissance, sondern auch regelmäßig Austragungsort von Ritterspielen und Bühne für Events. Der zugehörige Juliusturm aus dem frühen 13. Jahrhundert ist das Wahrzeichen Spandaus. Bewohnt ist die Zitadelle vor allem im Winter – 10.000 Fledermäuse finden hier ein Quartier für die kalte Jahreszeit. Freunde der Industriearchitektur kommen in der Siemensstadt auf ihre Kosten. Nicht nur die Werksanlagen, gleich das ganze Stadtviertel ist von Hans Hertlein, dem langjährigen Leiter der Bauabteilung im Siemens-Konzern, ab 1915 bis in die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg geprägt worden. Nicht einmal für die Nikolaikirche muss man Richtung Alexanderplatz fahren. Spandau hat auch ein Gotteshaus dieses Namens, das vermutlich sogar noch etwas älter ist als der berühmte Namensvetter. Das genaue Baujahr der Spandauer Nikolaikirche ist unbekannt, allerdings lässt sich nachweisen, dass das Holz für den Dachstuhl im Winter 1368/69 geschlagen wurde. Damals hat man Holz ohne lange Lagerzeiten sehr schnell verwendet. Der Bau dürfte also um diese Zeit entstanden sein. Die Nikolaikirche ist somit eine der wenigen erhaltenen Kirchen Berlins aus dem Mittelalter.
Kurze Wege in die Stadt und zur Messe
Wenn Sie die Ruhe Ihres Hotels in Berlin Spandau leid sind und sich doch lieber in das Nachtleben stürzen, stehen Ihnen zahlreiche Verbindungen offen. Die U 7, mit 32 km Fahrtstrecke Berlins längste und gemessen an der Durchschnittsgeschwindigkeit auch schnellste U-Bahn, fährt von Spandau direkt in die City West zum Kurfürstendamm und weiter in Richtung Kreuzberg. Noch schneller geht es mit dem Regionalexpress, der unter anderem am Zoologischen Garten und am Potsdamer Platz hält. Das Olympiastadion liegt in südlicher Richtung praktisch vor der Tür, ebenso das Messegelände. Das macht Spandau für Geschäftsreisende interessant. Ganz nebenbei profitieren Gäste auch von Hotelpreisen, die durchweg günstiger sind als im Zentrum.
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