Ein Hotel in Berlin Steglitz, im Südwesten der Stadt gelegen, ist nicht nur für Messebesucher eine gute Wahl. Touristen, die hierher kommen, finden trotz kurzer Wege in die Stadt reichlich Ruhe und attraktive Ausflugsziele praktisch vor der Haustür. Ein schöner Nebeneffekt: Außerhalb der Messezeiten sind die Preise weitaus günstiger als in der City oder den neuen und alten Trendvierteln der Stadt.
Villenvorort mit Shopping-Meile
Bei den Berlinern ist Steglitz wegen seiner vielfältigen Wohnformen beliebt. Einerseits erstrecken sich die dicht an dicht gebauten Stadthäuser bis hierher, andererseits hat sich der Charakter eines von Villen und Eigenheimen bestimmten Vororts gehalten. Das alles zieht gehobene soziale Schichten nach Steglitz. 75.000 Menschen leben hier auf einer Fläche von knapp 7 km². Fragt man nach den besten Einkaufsmöglichkeiten Berlins, werden wohl nur Insider die Steglitzer Schlossstraße nennen. Und doch gilt sie nach der Senatsstatistik als zweitgrößte Einkaufsstraße Berlins, gemessen an der Verkaufsfläche. Geschlagen wird sie nur von der City West, die aber im Vorteil ist, weil sie komplett als eine Fläche gezählt wird.
Nicht schön, aber selten –Bierpinsel und Kreisel
Unter den architektonischen Highlights von Steglitz dürfte der Bierpinsel wohl das umstrittenste Objekt sein. Das 47 Meter hohe Turmrestaurant verkörpert die Pop-Architektur der 1970er Jahre. Diverse Gastronomie- und Veranstaltungsbetriebe konnten sich nur kurz halten. Nach einem frostbedingten Wasserrohrbruch im Winter 2010/11 ist der Bierpinsel geschlossen. Im Januar 2017 rettete der Denkmalschutz das Kuriosum vor dem drohenden Abriss. Aus derselben Epoche stammt der Steglitzer Kreisel, das vierthöchste Hochhaus Berlins. Die Baugeschichte erinnert – in anderem Maßstab – an den Hauptstadtflughafen: Der Bau wurde 1968 begonnen, aber erst 1980 vollendet, nachdem zwischenzeitlich sogar eine Sprengung der halb fertigen Bauruine erwogen wurde. Das Projekt kostete einige Politiker das Amt, zumal nach Fertigstellung keine Mieter gefunden wurden und deshalb das Bezirksamt Steglitz selbst einzog. Wegen Asbestbelastungen steht der Kreisel seit 2007 komplett leer. Obwohl ein Neubau an anderer Stelle billiger wäre, plant ein privater Investor eine Komplettsanierung und den Verkauf als Eigentumswohnungen. Ein Verkauf würde dem Berliner Senat mehr als 700.000 Euro jährliche Leerstandskosten sparen.
Mit S- und U-Bahn in die Stadt
Am Rathaus Steglitz sorgen S1 und U9 für eine schnelle und umsteigefreie Verbindung zum Brandenburger Tor und zum Kurfürstendamm. Spannend sind auch die Ausflugsmöglichkeiten westlich von Steglitz. Der Botanische Garten der Freien Universität Berlin grenzt unmittelbar an Steglitz. Er gehört mit 22.000 Pflanzenarten zu den artenreichsten Gärten der Welt. Schaugewächshäuser erlauben einen Besuch unabhängig vom Wetter. Besonders sehenswert ist das große Tropenhaus, erbaut 1907, mit einer beeindruckenden Kuppelhöhe von 25 Metern. Viele Wege sind für Rollstuhlfahrer gut passierbar, so auch im Riech- und Tastgarten, der nicht nur Sehbehinderte anspricht. Folgt man dem Teltowkanal weiter nach Westen, gelangt man nach Babelsberg und Potsdam. Die Glienicker Brücke auf der Grenze zwischen Berlin und Brandenburg war 1986 Schauplatz des letzten spektakulären Agentenaustauschs zwischen Ost und West.
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