Übernachten mal anders: Außergewöhnliche Hotels in Berlin

Besondere Hotels in Berlin

Wer besondere Hotels in Berlin sucht, hat die Wahl zwischen einer Übernachtung im Freibad, im Indoor-Wohnwagen oder im Gefängnis. Da sind das Hotelboot auf der Spree, Kunsthotels oder das OSTEL mit dem Charme der DDR schon fast normal.

Begeben Sie sich ins Gefängnis

Eine der ausgefallensten Übernachtungsmöglichkeiten bietet Das andere Haus VIII, fünf Gefängniszellen im ehemaligen „Arresthaus für männliche Corrigenden“ von 1879 im Stadtteil Rummelsburg. Die Zellen können auch für längere Aufenthalte gebucht werden. Statt eines Fernsehers gibt es Bücher von Zeitzeugen, die hier eingesessen haben, und auch über den russischen Einfluss auf den Strafvollzug in der DDR kann man sich informieren. Ostalgie pflegen und noch mehr lernen über die DDR können Gäste des OSTEL Hostels, gleich am Ostbahnhof gelegen. Die Schrankwand „Karat“ und der berühmte MuFuTi, der Multifunktionstisch, fehlen ebenso wenig wie das Bild von Erich Honecker. Gewohnt wird im Museum des realen Sozialismus, gegessen in der Gaststätte „Volkskammer“, gleich um die Ecke. Natürlich steht das halbe Hähnchen als Goldbroiler auf der Karte. Unter den Hostels ist auch der Industriepalast beachtenswert, zwischen Shopping und Clubkultur in Friedrichshain gelegen und auch für Gruppenreisen im Mehrbettzimmer sehr preiswert zu buchen.

Zurück in die goldenen Zwanziger

Sie bevorzugen statt Goldbroiler die goldenen Zwanziger? Kein Problem – in der Pension Funk leben Sie in der Charlottenburger Wohnung des Stummfilmstars Asta Nielsen. 14 Zimmer mit einer Deckenhöhe von vier Metern hält der historische Bau aus der Gründerzeit bereit, jedes liebevoll und individuell eingerichtet im Jugendstil oder mit Möbeln aus der Belle Époque. Freunden der Baudenkmäler sei unter den besonderen Hotels in Berlin auch das Arte Luise Kunsthotel ans Herz gelegt. Das Stadtpalais von 1825 wurde 1995 als Künstlerprojekt eröffnet und 2003 sehr harmonisch erweitert. Es bietet nun fünfzig Zimmer, in denen Künstler raumbezogene Konzepte umsetzen konnten. Jedes Zimmer ist anders, selbstverständlich ist das gesamte Mobiliar in das jeweilige Konzept einbezogen. Die Luise, wie sie kurz genannt wird, ist gleich nördlich der Spree gegenüber dem Reichstagsufer. Das bedeutet nicht nur beste Verkehrsanbindung zum Hauptbahnhof, sondern auch eine zentrale Lage zwischen Regierungsviertel und der historischen Stadtmitte. Kunstliebhaber, die eine Unterkunft in der City West bevorzugen, sollten sich das Art’otel in der Lietzenburger Straße ansehen. Hier, gleich am berühmten Kurfürstendamm, sind Originalwerke des Pop Art Künstlers Andy Warhol ausgestellt.

Für gutes und schlechtes Wetter

Im Scube Park mieten die Gäste einen Holzwürfel auf der Liegewiese des Freibads. Sieben Quadratmeter mit Panoramafenster, bis zu vier Betten, aber weder Dusche noch WC – die gibt es nur im Gästehaus. Und der nächtliche Sprung ins Becken ist aus Sicherheitsgründen leider auch tabu. Zwar ist der Park ganzjährig geöffnet, aber im Winter ist das Hüttendorf vielleicht doch die bessere Alternative. Hier stehen Wohnwagen in der ehemaligen Produktionshalle einer Staubsaugerfabrik.

Julia Grunwald

Julia Grunwald war selbst lange Jahre Berlinerin, lebt aber mittlerweile seit einigen Jahren in London. Da sie häufig geschäftlich in ihrer alten Heimat ist, hat die Hobby-Hoteltesterin die Gelegenheit, zahlreiche Unterkünfte in Berlin unter die Lupe zu nehmen. Für berlin-hotelverzeichnis.de bloggt sie über Ihre Erfahrungen.

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