Hotelschiff mit Komfort

Hotelschiff in Berlin

Würden Sie mitten auf dem Festland die Kajüte eines Hotelschiffs in Berlin als Übernachtungsmöglichkeit zu buchen? Landratten aufgepasst: Berlins Geografie ist bestimmt von Spree, Havel, vielen weiteren Nebenflüssen und zahlreichen Seen. Über achtzig große und kleine Gewässer umfasst die Liste, allein dreißig Seen haben einen durchaus beachtlichen Bekanntheitsgrad als Badegewässer. Die Spree fließt direkt durchs Stadtzentrum, wo Baugrund knapp und teuer ist. Ein Hotelschiff ist deshalb nicht nur originell, sondern auch wirtschaftlich eine gute Idee.

Geschichten aus der Eiszeit

Noch bis vor 18.000 Jahren war Berlin unter hunderte Meter dickem Eis begraben. Der skandinavische Eisschild konnte während der letzten Eiszeit so weit nach Süden vordringen. Erst mit dem Abschmelzen bildete sich ein Flusslauf gewaltigen Ausmaßes, der sich noch heute als weites Tal in Richtung Warschau erstreckt. Wer dem Urstrom auf der Karte nach Osten folgt, zeichnet in Teilen dem Verlauf der Spree nach und findet auch einige bedeutende Seen, unter anderem den größten Berliner See, den Müggelsee. Östlich von Köpenick gelegen, umfasst er eine Fläche von fast acht Quadratkilometern und bietet Raum für Wassersportler, Angler und Erholungssuchende.

Die Havel entstand unter dem Eis

Noch älter ist die Havel, ursprünglich eine Gletscherrinne zum Ablauf von Schmelzwasser unter dem Eisschild. Sowohl auf Brandenburger Gebiet als auch in Berlin erweitert sich die Havel zu zahlreichen Seen, darunter auch der Große Wannsee – nur ein Drittel so groß wie der Müggelsee, aber wesentlich bekannter durch den Schlager, den Gerhard Froboess 1951 für seine Tochter Cornelia komponierte: „Pack‘ die Badehose ein …und dann nischt wie ’raus nach Wannsee“. Der größte Havelsee in Berlin ist aber der Tegeler See, ganz in der Nähe des gleichnamigen Flughafens. Er misst fast vier Quadratkilometer, und ihm verdankt der ganze Stadtteil seinen Namen. Das Wort Tegel hat slawische Wurzeln und bedeutet so viel wie Anhängsel – ein See als Anhängsel der Havel. Der See ist bei den Berlinern beliebt, bietet er doch durch den stetigen Zulauf aus der Havel eine sehr gute Wasserqualität mit bewachten Badestellen, die keinen Eintritt kosten.

Hotelschiff mit Komfort

Zurück zum Hotelschiff in Berlin. Der günstige Verlauf der Spree durch das Herz der Hauptstadt erlaubt attraktive Standorte für diese ungewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit. Wer schon einmal eine Fährpassage über Nacht erlebt hat, muss von einigen Vorurteilen Abstand nehmen. Keine engen Kajüten, kein Schaukeln, denn auch die Fließgewässer in Berlin sind sehr ruhig. Ein Hotelschiff bietet allen Komfort eines klassischen Hotels auf dem Land. Wer das Kreuzfahrt-Feeling zu sehr vermisst, kann aber gleich seinen Schiffsausflug durch die Stadt und zu den Potsdamer Schlössern buchen. Bekannte Stadtteile aus ungewohnter Perspektive, aber auch ganz neue Eindrücke wie eine Fahrt durch den Westhafen erwarten den Wassertouristen.

Julia Grunwald

Julia Grunwald war selbst lange Jahre Berlinerin, lebt aber mittlerweile seit einigen Jahren in London. Da sie häufig geschäftlich in ihrer alten Heimat ist, hat die Hobby-Hoteltesterin die Gelegenheit, zahlreiche Unterkünfte in Berlin unter die Lupe zu nehmen. Für berlin-hotelverzeichnis.de bloggt sie über Ihre Erfahrungen.

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