Berlin-Urlaub erster Klasse

First-Class-Hotel in Berlin

Auf der Suche nach einem First Class Hotel in Berlin werden sich die meisten Reisenden wohl an der Zahl der Hotelsterne orientieren. Fünf Sterne müssen es schon sein, wenn ein Luxus-Urlaub in der Hauptstadt geplant ist. Aber Achtung – nicht immer sind die Sterne von der Hotelstars Union vergeben. Oft beruhen sie auf einer Selbsteinschätzung des Hotels.

Fünf internationale Klassen

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) ist eines der Gründungsmitglieder der Hotelstars Union. Mittlerweile gehören neben Deutschland auch Belgien, Dänemark, Estland, Griechenland, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Schweden, die Schweiz, Slowenien, Tschechien und Ungarn zur Sternefamilie. Viele große europäische Reiseländer fehlen –Sterne zum Beispiel in Frankreich, Italien oder Spanien sind deshalb nicht unbedingt mit den Standards vergleichbar, die ein FirstClass Hotel in Berlin bietet.

Das dürfen Sie erwarten

Fünf Sterne werden von der Hotelstars Union bei Einhaltung genau definierter Kriterien und Qualitätsstandards vergeben. Die Auszeichnung gibt es nur auf Zeit, sie wird regelmäßig überprüft, auch durch sogenanntes Mystery Guesting, also Testgäste, die sich nicht als Prüfer der Hotelstars Union zu erkennen geben. Getestet wird beispielsweise die Besetzung der Rezeption rund um die Uhr durch Mitarbeiter mit Fremdsprachen-Kenntnis, die Dienste einer Concierge, von Hotelpagen und eines Wagenmeisters für den Parkservice. Auf dem Zimmer warten frische Blumen oder ein kleines Präsent auf die Gäste des First Class Hotels, in Berlin und überall dort, wo der Kriterienkatalog der Hotelstars Union gilt. Shampoo und Duschgel kommen im Fünf-Sterne-Haus nicht aus dem großen Spender, sondern sind als Einzelportionen verpackt. Auf Wunsch erhalten Sie Bügelwäsche innerhalb einer Stunde zurück, und abends wird ihr Zimmer noch einmal für das Zubettgehen hergerichtet – Turndown-Service ist der international übliche Ausdruck hierfür.

Eigene Sterne sind nicht immer geschummelt

Zwar wehrt sich die Hotelstars Union nach Kräften gegen die von den Hotels selbst vergebenen Sterne oder die Werbung mit längst abgelaufenen Klassifizierungen. Dazu lässt sie sogar mehr als 20.000 Homepages der Hotels automatisiert auf irreführende Sternewerbung prüfen und leitet rechtliche Schritte ein. Dennoch ist nicht jeder selbst vergebene Stern gleich Betrug. Die Bedingungen für die Hotelstars-Sterne sind öffentlich. Jeder Hotelier kann also selbst prüfen, ob er die Sterne erhalten würde, wenn er sich klassifizieren lassen würde. Die Klassifizierung kostet Geld, in Berlin zum Beispiel je nach Größe des Hotels zwischen 600 und 1.300 € allein für die Erstklassifizierung. Gebühren für Schild und Plakette kommen hinzu. Gerade kleine Betriebe scheuen die hohen Kosten, zumal regelmäßig Folgeklassifizierungen bezahlt werden müssen, um die Sterne zu behalten. Knapp zehn First Class Hotels in Berlin haben fünf Hotelstars-Sterne. Rund doppelt so viele Anbieter schmücken sich mit fünf selbst vergebenen Sternen, darunter sowohl Vertreter bedeutender Ketten wie Hilton, Radisson Blu, Marriott und Steigenberger, aber auch große Einzelhotels. Auch diese Hotels überzeugen durch erstklassigen Service und müssen den Vergleich mit fünf „echten“ Sternen nicht scheuen.

Julia Grunwald

Julia Grunwald war selbst lange Jahre Berlinerin, lebt aber mittlerweile seit einigen Jahren in London. Da sie häufig geschäftlich in ihrer alten Heimat ist, hat die Hobby-Hoteltesterin die Gelegenheit, zahlreiche Unterkünfte in Berlin unter die Lupe zu nehmen. Für berlin-hotelverzeichnis.de bloggt sie über Ihre Erfahrungen.

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