Nicht alles, was sich in Berlin Design Hotel nennt, wird diesem Anspruch auch gerecht. Designerstühle im Frühstücksraum, die einfach nur unbequem sind, tragen ebenso wenig dazu bei, dass sich die Hotelgäste wohl fühlen, wie ein schrill gemusterter Teppichboden. Geschmäcker sind fraglos unterschiedlich. Aber form follows function – die Gestalt richtet sich nach dem Zweck – ist auch für ein Designhotel oberstes Gebot.
Ein Schmuckstück in der Medien- und Dienstleistungsstadt
Der Wandel Berlins von einer Industrie- zur Medien- und Dienstleistungsstadt ist weitestgehend vollzogen. Musik- und Modelabels siedeln sich vor allem im Bereich des Großprojekts Mediaspree an. Die Designerstadt im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist nicht unumstritten, drängte sie doch kleinere Kulturprojekte wie das Zentrum YAAM und den Techno-Club Bar25 in die Schließung. Sogar Teile der denkmalgeschützten East Side Gallery mussten weichen. Dennoch, die Bauten sind schon faszinierend – sowohl die umgebauten Hafenanlagen wie beispielsweise das Eierkühlhaus als auch die Neubauten. Zu letzteren zählt auch das nhow, eines der faszinierendsten Berliner Design-Hotels und zugleich das erste Musik-Hotel Europas mit eigener Tonstudio-Etage und Gitarren per Room-Service. Aus Studios und Konferenzbereich des nhow kann in Echtzeit gestreamt oder nach hausinterner Nachbearbeitung in höchster Qualität gesendet werden. Für die Gestaltung der 304 Zimmer in Fünf-Sterne-Qualität zeichnet Stardesigner Karim Rashid verantwortlich, der hier Pop-Art Look aufgreift. Absolutes Highlight ist die 258 m² große Suite über zwei Etagen mit Dachterrasse und Blick zur Oberbaumbrücke, zu haben ab etwa 1.000 Euro pro Nacht.
Das muss man gesehen haben…
Dieser Satz findet sich in vielen Gästebewertungen des 25hours Hotel im Bikini Berlin. Das Hotel im sogenannten Kleinen Hochhaus gehört zu einem denkmalgeschützten Gebäude-Ensemble im Herzen der City West, gleich an der Gedächtniskirche. Herzstück der Anlage ist das Bikinihaus mit der weltweit ersten Concept Shopping Mall. Auch das berühmte Kino Zoopalast, früher Austragungsort der Berlinale, gehört dazu. Das Hotel selbst hat eine Sauna mit Glasfront, hoch genug, dass niemand hineinschaut, aber den Gästen einen perfekten Ausblick über den bietet. Ohne zu schwitzen geht das auch von der Außenterrasse der Monkey Bar. Für das Innendesign des 25hours zeichnet Werner Aisslinger verantwortlich.
Design von GRAFT
Vielleicht noch ein Geheimtipp in Charlottenburg ist das Q! – der Buchstabe steht für den Ku’damm. Hier waren GRAFT, die Lieblingsarchitekten von Brad Pitt, am Werk, um hinter der unscheinbaren grauen Front rote Wogen auf dem Boden, an Decken und Wänden entstehen zu lassen. Asiatische Massagen und Erholung im Sandraum gehören zum Angebot, das bereits von Stars wie Jodie Foster, Jennifer Lopez und Drew Barrymore in Anspruch genommen wurde. 2006 gewann das Q! den Travel & Leisure Design Award als bestes Designhotel der Welt.
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